Was der Patient mag / was der Heiler beachten sollte:
-Wenn man sich einem Patienten nähert, sollte man dies auch umschreiben, was man mit ihm tut. Wenn man die Wunden begutachtet, umschreibt das, sodass der Patient weiß, was er beschreiben soll.
-Fragt ggf im Whisper den Patienten VORHER, wie weit die Heilung statt finden soll! Ob komplett geheilt werden soll oder nur zum Teil. Vielleicht will der Patient ja eine Weile gerne krank spielen! (Vielen Dank für diesen Tipp an Skarden.)
- Wer Verbände ÜBER Kleidung oder Rüstung anlegt, dem wird die Lizenz entzogen! ^^ Legt Kleidung oder Rüstung des Patienten VORHER AB. Für Scham ist da auch kein Platz in so einer Situation. Stoffkleidung kann auch einfach mit Scheren zerschnitten werden, um an die Verletzung zu kommen.
- Säubert die Wunde, bevor ihr was macht!!! Aber nicht mit Wasser (Bakterien) oder Alkohol (brennt wie die Hölle). Nehmt doch z.B. eine Tinktur die reinigt, desinfiziert und nicht wie die Hölle brennt (auf Jod-Basis. Wir sagen dazu Wund-Tinktur. Jod wurde früher aus Algen gewonnen, es ist also nicht undenkbar
).
- Macht euch ruhig mal im Internet schlau, was man da so beachten könnte. NIEMAND ERWARTET einen Arzt hinter dem Bildschirm. Aber ich denke, es ist auch einfach interessant, sich damit mal etwas zu beschäftigen und es zu fundieren, was man da tippt. Das macht einen natürlich nicht zum Profi, aber es ist doch einfach schön, da etwas Neues zu erfahren und auch anzuwenden. Und mit ein wenig Logik und Interesse am Organismus, denke ich, kann da nichts schief gehen.
- Gebt euch Mühe mit Emotes und vor allem: Schildert dem Patienten, was da geschieht, was zu sehen und was zu spüren ist. Wenn ich: „Heilsuse legt die Hände auf, sie leuchten.“ Lesen muss, stellen sich mir die Haare zu Berge.
WO werden die Hände aufgelegt? WAS genau leuchtet da? WAS wird bewirkt? WAS ist zu spüren? WAS ist der Effekt?
Klärt also die W-Fragen:
WO werden die Hände aufgelegt? Dort, wo die Wunde ist.
WAS wird bewirkt? Werden Adern geschlossen um die Blutung zu stillen? Muskeln aneinander geknüpft? Haut geschlossen? Oder wird gar nur erstmal ein Gifterkennungszauber gewirkt? Holt Euren Patienten ab, nehmt ihn mit beim Schildern, damit er auch weiß, was da mit ihm passiert und der Char/Spieler nicht völlig doof da sitzt und keine Ahnung hat, was da mit ihm gemacht wird. So kann er dann auch entsprechend reagieren.
-Verletzungen und Wunden können also gerne auch mal nach Gift, Magie oder Flüchen geprüft werden. Muss nicht immer, aber ist manchmal angebracht. Traut Euch zu Emotes!
-Die Hand-Frage!
Aus der Erfahrung, hier ein kleiner Tipp: Wenn ihr bereits jemanden heilt, legt eure Hände an ihn, besser noch, in die Nähe der Wunde. Warum? Ganz einfach: Der nächste Heiler, der reingestolpert kommt, weil er zum Notfall gerufen wurde, kann dann SEHEN: Aha, da ist schon wer am Werk! Sprich: So wird vermieden, dass sich gegenseitig Heiler die „Arbeit stehlen“ oder „reinfunken“. Das ist mir selbst auch schon mal passiert (Hier ein kleines Sorry ^^), dass man eben irgendwo rein kommt, die „Kacke ist am Dampfen“, man weiß gar nicht, wo man zuerst helfen soll, überall stehen Leute dran, aber es ist nicht unbedingt ersichtlich, OB sie überhaupt heilen und wenn ja, WAS sie genau machen. Auch ein ooc-Whisper ist da durchaus mal angebracht und vermeidet Missverständnisse.
-Nicht jede Wunde muss mit Licht / Magie versorgt werden. Nutzt auch mal "althergebrachtes", wie Schneiden, Nähen, Anatomie. Was man eben so als Feldscher, Medicus, Doctor et cetera so zum "Handwerkszeug" vielleicht anwendet. (Danke an Belinda für den Hinweis)
-Bedenkt bitte, wer Magie / Licht wirkt, strengt sich damit an. Es ist klar, der eine ist mehr, der andere weniger bis garnicht magisch talentiert. Aber eine Heilung kostet eben auch ihre Art von Kraft. ( Nach einem Heil-Marathon ist auch mal gerne ein gepflegter Schwächeanfall beim Heiler durchaus in Ordnung. Sie sind ja keine Übergötter in Weiß. *grinst* Wie stark sich das ausprägt, bleibt jedem natürlich selbst überlassen. Im Lazarettdienst sollte man schon mit einer Reihe von Notfällen umgehen können. Wer schon nach dem ersten total schlapp macht und selbst zum Patienten wird, ist wohl weniger geeignet. Wer jedoch ohne mit der Wimper zu zucken ein ganzes Lager mit einem Schnippsen heilt - ebensowenig
) (Danke an Belinda für den Hinweis)
-Nehmt Eurem Patienten die Angst. Ihr könnt gerne ic mit dem Patienten reden und ihm erklären, was da gleich gemacht wird. Das gilt allerdings nicht nur für Licht-Heilung. Es gibt auch andere Formen von Heilmagie (Naturmagie, Schamanische Magie) oder eben die rein medizinische technische Schiene.
Erklärt ihm, was ihr vor habt, wie sich das anfühlen könnte und ob das für ihn in Ordnung ist.
Was man dabei natürlich NICHT unbedingt tun sollte: "Hallo, Bernt. Ich bin die HEilsuse. Dein Bein ist völlig zerfetzt. Wir werden es dir jetzt unter großen Schmerzen absägen. Ist das in Ordnung für dich?"
Ein wenig feinfühliger sollte man da schon sein und hier greift leider die "Selbstverantwortung". Man muss dann leider selbst manchmal entscheiden, was man dem Patienten an Ehrlichkeit zumutet und was nicht. Wie immer, macht der Ton hier die Musik. Vielleicht wäre ein:
"Bernt. Wir haben ein Problem. Wir müssen das jetzt zusammen zu einer Lösung bringen.." angebrachter. Im Zweifelsfall kann man Bernt ja auch einfach betäuben und das auch ooc natürlich klären, was man gerade bei einer Amputation sowieso tun sollte!
Leider habe ich nämlich einmal mit einem meiner Chars ein sehr unschönes Erlebnis gehabt. Er sollte operiert werden, was an sich in Ordnung war. Doch wurde dann etwas mit ihm gemacht, was ich so in der Form am Ende einfach nicht hätte spielen wollen. Als ich danach fragte, ob das nicht auch anders geht (Nicht jeder hat Spaß an einer Behinderung oder Entstellung am Char!), wurde ich recht eilig abgefertigt im Whisper mit: "Das war ja abgemacht, dass er operiert wird, ausserdem hat er schon sein Geld. Und weg bekommste das eh nicht mehr. Viel Spaß mit den Schmerzen beim Aufwachen."
Nicht jeder möchte einen behinderten oder entstellten Char spielen! KLÄRT DAS VORHER!!! Behinderungen und Entstellungen sind NICHTS , von dem man bei HeilerRP einfach so AUSGEHEN SOLLTE! Ich kann mich immernoch nur sehr aufregen und empören, wie leichtfertig da manche mit umgehen und sich dann auch noch WUNDERN, wenn man kein Versuchskaninchen mehr für ihre Chars spielen möchte.
Entstellung ist natürlich eine reine Geschmacksfrage. Ich persönlich empfinde Narben als völlig in Ordnung. Wer seinem Char eine üble Verletzung "antut", der kann auch mit "Spuren" davon leben. (?) Irgendwelche Zusätze auf dem Körper oder eben fehlende Gliedmaßen sind da wieder ein anderes Thema. Und selbst wenn jemand eine Narbe davon trägt und damit unzufrieden ist - die kann man bestimmt auch mit gutem RP wieder wegmachen, wenn einem viel daran gelegen ist. Sei dies eine erneute Heilung oder auch ein verdammt guter Kosmetiker. (Neue Char-Idee? ^^)
-Überfüllung des Lazaretts:
Es ist völlig klar: JEDER WILL HELFEN. Das ist sehr schön und auch sehr löblich. Aber es muss nicht bei jedem Fall drei Anverwandte oder Freunde dabei stehen, die in Angst eingehen, während der Heiler bis zum Ellenbogen in einer Bauchwunde hängt.
Wer nicht konstruktiv mithilft, sondern nur „rum steht“ (auch wenn es nur gut gemeint ist), DARF RAUSGEBETEN WERDEN.
Es hat schon seinen guten Grund, weshalb Verwandte bei Operationen dezent rausgesperrt werden. Die gehen ein vor Panik und stören einfach den Ablauf.
Die besorgten Begleiter können doch, zum Beispiel, sich draußen vorm Lazarett versammeln, sich gegenseitig trösten, sich mit einem Tee versorgen lassen, die Sorge und das Kümmern untereinander etwas ausspielen. Das hat doch auch etwas?
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So. Nun fällt mir vorerst nichts mehr ein. Ich hoffe, ich konnte damit auch „Heiler-Anfängern“ ein wenig Beihilfe leisten, wenn es darum geht, dass jemand gerne einen Heiler spielen möchte, aber noch nicht ganz sicher ist, wie.
Und vergesst nicht: Wir sind alle stinknormale Menschlein, niemand ist perfekt.
Nochmals ein "Danke schön" an
Niverion für diese tolle Zusammenfassung.